DESIGN-BUILD
Die Projektabwicklung durch Design-Build ist die Basis für eine interdisziplinäre und interaktive Zusammenarbeit zwischen Planern,
Bauunternehmern und Betriebsspezialisten auf der Grundlage des digitalen Zwillings (BIM).
Die Arbeitsgruppe Design-Build erarbeitet deshalb zeitgemässe Leistungs- und Honorarmodelle und zeigt, wie Partner in der vertikalen Wertschöpfungskette frühzeitig involviert werden, um möglichst effektive und effiziente Arbeitsabläufe zu ermöglichen und damit auch Fehler und Kosten zu reduzieren. Darüber hinaus eruiert und benennt sie auch die «Jobs to be left behind». Dabei hat die Arbeitsgruppe drei Hauptthemen identifiziert und behandelt. Das erste Thema handelt von standardisierten Prozesse. Das Ziel ist es, standardisierte Abläufe und Dokumente zu definieren, damit nicht jedes Projekt von Grund auf neu begonnen werden muss und so schneller umgesetzt werden kann. Dies wird durch die Erstellung eines Kompendiums als Guideline für das Management von Design-Build-Projekten nach dem Total Supplier Model erreicht. Zu klären ist künftig auch, wie bei einem Gesamtleisterwettbewerb in der Wettbewerbsphase die Zusammenarbeit mit den Werkgruppen aussehen könnte. Das zweite Thema betrifft rechtliche Fragen. Für die klassische Projektabwicklung nach dem Phasenmodell des SIA bestehen heute unzählige Musterverträge und Vorlagen. Ziel ist es, neue, standardisierte Musterverträge für die integrierte Projektabwicklung zu schaffen. Diese stellen die Durchgängigkeit von Regeln sicher, schaffen Rechtssicherheit und bauen damit auch Ängste und Hemmschwellen ab. Gleichzeitig vereinfachen standardisierte Verträge die Akquise von Aufträgen und senken die Kosten dafür – so entfällt etwa die aufwändige Erarbeitung individueller Vertragswerke. Die Gruppe analysiert daher mögliche Lösungen für Verträge zwischen Auftraggeber und Gesamtleister und Verträge innerhalb des Gesamtleistungskonstrukts unter Berücksichtigung von vier Themen, die für die Entwicklung solcher Musterverträge für Projektallianzen zentral sind: Transparenz, Risiko, Qualität und Anreize. Das dritte Thema ist die ‘Spinner Group’ innerhalb von Design-Build, die sich mit zukünftigen Entwicklungen in der Bau- und Immobilienbranche und möglichen Lösungen auseinandersetzt und sich dabei von den geltenden Regeln und Konventionen löst. Ziel ist es, neue Geschäftsmodelle im Bereich des integrierten Projektmanagements zu entwickeln, mit denen vor allem die Umsetzung der Arbeiten auf der Baustelle noch besser und effizienter abgewickelt werden kann. Grösste Herausforderung dabei dürfte die Etablierung des spezialisierten Logistikers als wichtigem Player bei der Ausführung sein. Er darf von den anderen Unternehmen auf dem Bau nicht als Konkurrent gesehen werden, sondern als neutraler Helfer, der den Arbeitsfluss auf der Baustelle zugunsten aller optimiert.